Beifuß: Nutzen, Eigenschaften, Anwendung und Vorsichtsmaßnahmen | Artemisia vulgaris
Zusammenfassung
- Lateinischer oder botanischer Name
- Andere Namen
- Traditionelle Tugenden
- Welche Pflanzenteile werden in der Kräutermedizin verwendet?
- Botanische Beschreibung
- Wo kann ich gewöhnlichen Beifuß finden?
- Wie baut man es an und erntet es?
- Welche Anwendungsgebiete sind bekannt?
- Wie nehme ich es ein bzw. wie wende ich es an?
- Mit welchen anderen Heilpflanzen kann es kombiniert werden?
- Welche Vorsichtsmaßnahmen sollten getroffen werden?
Pflanzenname: Gemeiner Beifuß.
Botanische Familie: Der Gemeine Beifuß gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Wie lautet sein lateinischer oder botanischer Name?
Der lateinische Name für Gewöhnlichen Beifuß ist Artemisia vulgaris oder Absinthium vulgare.
Welche anderen Namen gibt es für den Gemeinen Beifuß?
Der Gemeine Beifuß wird auch Artemisia, Johanniskraut, Feuerkraut, Johanniskraut, Peters-Tabak, Wilder Wermut oder Gemeiner Beifuß genannt.
Eigenschaften und Nutzen des Gemeinen Beifußes
Beifuß (Artemisia vulgaris) enthält Flavonoide, Sesquiterpenalkohole, Cumarine, ein Cineol-basiertes ätherisches Öl, Spuren von Ketonen und Thujon. Obwohl er nicht sehr giftig ist, gilt er bei sehr hohen Dosen mitunter als abtreibend.
Dank seiner Wirkstoffe ist der Gemeine Beifuß für seine tonisierende, fiebersenkende, krampflösende, magenstärkende und wurmtreibende Wirkung bekannt.
Es ist außerdem bekannt für seine emmenagogen Eigenschaften (die den Menstruationszyklus regulieren) und seine antiseptischen Eigenschaften , insbesondere bei Harnwegserkrankungen.
Welche Pflanzenteile werden in der Kräutermedizin verwendet?
In der Kräutermedizin werden die Blätter, die mit der Blütezeit geerntet werden, und die Blütenstände, die zum Zeitpunkt der Blütezeit geerntet werden, verwendet.
Wie lautet die botanische Beschreibung des Gemeinen Beifußes?
Der Gemeine Beifuß (Artemisia vulgaris) ist eine in Europa, Nordafrika und dem gemäßigten Asien weit verbreitete Pflanze, die in unkultivierten Gebieten vorkommt. Er bedeckt Böschungen und Schutthalden. Er wächst spontan an schattigen Wegen und Straßenrändern sowie an den Rändern von Anbauflächen, wo reichlich Stickstoffdünger vorhanden ist.
Die Blätter des Beifußes bilden einen auffälligen Kontrast zwischen ihrer silbrig-watteartigen Unterseite und ihrer dunkelgrünen Oberseite, besonders bei Wind. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 1 bis 1,2 Metern. Sie besitzt zahlreiche Blätter mit scharf gelappten Rändern an kantigen, gestreiften, rötlichen Stängeln.
Da sie in dichten Horsten wächst, sind ihre gelblich-grünen Blätter, die in kleinen Blütenköpfen gruppiert sind, welche die Spitzen der Stängel bedecken und in langen pyramidenförmigen Büscheln angeordnet sind, manchmal schwer zu erkennen.
Beim Schneiden und Zerdrücken der Pflanze entsteht ein starker, kampferartiger Geruch, der nicht allgemein geschätzt wird.
Die Gattung Artemisia umfasst mehr als 300 Arten.
Wo kann ich gewöhnlichen Beifuß finden?
Wer sich auf natürliche Weise mit Pflanzen behandeln möchte, kann Beifuß ab Juli ernten. Für mehr Komfort ist er auch im Kräuterladen erhältlich.
Im Kräuterladen Valmont bieten wir Beifuß als getrocknete Pflanze (geschnittene Pflanze und Blütenstände) zur Zubereitung von Beifußtee, therapeutischen Balsamen oder Salben oder anderen medizinischen Präparaten an.
Man findet Beifuß auch in der Zusammensetzung von Räucherstäbchen, die zur Reinigung von Orten und Menschen verwendet werden.
Wie baut man Beifuß an und erntet ihn?
Beifuß ist eine anspruchslose Pflanze. Er bevorzugt leichte, kalkhaltige und gut durchlässige Böden sowie einen sonnigen Standort. Auch leicht saure Böden verträgt er. Natürlich wächst er auf kargen und steinigen Böden.
Beifuß kann im Topf oder direkt im Gartenbeet angebaut werden. Die beste Pflanzzeit ist Frühling oder Herbst, Frostperioden sollten vermieden werden. Beifuß benötigt Platz, da er sich stark ausbreitet. Halten Sie einen Abstand von 50 cm bis 1 Meter zwischen den Pflanzen ein. Ist der Boden feucht, verbessert die Zugabe von Kies die Drainage.
Bei der Anzucht im Topf kann Beifuß in ein Gemisch aus Blumenerde, Sand und einer Handvoll Kompost gepflanzt werden. Nach dem Einpflanzen gründlich angießen. Im ersten Sommer bei Trockenheit regelmäßig gießen. Verwelkte Blätter entfernen, um Platz für neue Triebe zu schaffen. Im Herbst kann etwas Kompost hinzugegeben werden.
Beifuß lässt sich durch Rückschnitt kompakt halten. Im Frühjahr fördert ein Rückschnitt dichtere Horste. Im Frühsommer erneuert er das Laub. Im Spätherbst ist ein starker Rückschnitt erforderlich. Unregelmäßig wachsende Triebe können das ganze Jahr über gestutzt werden.
Im Sommer können schwarze Blattläuse die Stängel des Beifußes befallen. Bei starkem Befall empfiehlt es sich, die befallenen Stängel abzuschneiden. Ist der Schaden noch nicht zu groß, kann die Pflanze mit einer 10%igen Lösung aus schwarzer Seife besprüht werden.
Die Blütenstände und Blätter des Beifußes werden im Sommer während der Blütezeit geerntet. Anschließend werden sie im Schatten an einem gut belüfteten Ort getrocknet.
Welche anerkannten Anwendungsgebiete hat die Heilpflanze Beifuß?
Vorteile für Frauen
In Bezug auf seine hormonregulierenden, menstruationsfördernden, krampflösenden und den Eierstockzyklus restrukturierenden Eigenschaften:
- Dysmenorrhoe;
- unregelmäßige oder ausbleibende Menstruation;
- Eierstockinsuffizienz;
- Wechseljahresbeschwerden.
Vorteile für die Verdauung
In Bezug auf seine leberabschwellenden, choleretischen, gallentreibenden, tonisierenden, bitteren, verdauungsfördernden, magenstärkenden, wurmtreibenden und mild abführenden Eigenschaften:
- Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit, Blähungen, Flatulenz, Darmparasiten und Verdauungskrämpfe.
Wie nimmt man Beifuß ein bzw. wie verwendet man ihn?
Interne therapeutische Anwendung:
Bei Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit, Blähungen und Völlegefühl:
- Aufguss ( getrocknete Blätter und Blütenstände, in Stücke geschnitten ): 1 Teelöffel pro 150 ml Tasse kochendem Wasser verwenden. Zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Etwa 30 Minuten vor den Mahlzeiten 1 Tasse trinken.
Bei unregelmäßiger oder schmerzhafter Menstruation, verspäteter Menstruation und prämenstruellem Syndrom:
- Zubereitung: Trinken Sie 2 bis 3 Tassen zwischen den Mahlzeiten, 8 bis 10 Tage vor dem voraussichtlichen Beginn Ihrer Periode.
Bei Dysmenorrhoe und Amenorrhoe, sofern keine entzündlichen Erkrankungen der Gebärmutter vorliegen:
- Beifußwein (nach Pierre Lieutaghi): 20 Gramm getrocknete Blütenstände pro Liter Weißwein verwenden. 10 Tage ziehen lassen. 8 bis 10 Tage vor der erwarteten Menstruation täglich 2 Gläser trinken.
Äußere therapeutische Anwendung:
Für verzögerte Zeiträume:
- Frischpflanzenumschlag: Warme Umschläge aus blühenden Triebspitzen auf den Unterbauch auflegen.
Bei kalten Füßen und Raynaud-Syndrom:
- Mazeration mit frischen Pflanzenölen: Gleiches gilt für Frauen mit kalten Füßen oder im Falle des Raynaud-Syndroms.
Bei Dysmenorrhoe und Amenorrhoe:
- Absud: 60 bis 100 Gramm Pflanzen pro Liter Wasser verwenden. Als Einlauf anwenden.
Welche Heilpflanzen lassen sich mit Beifuß kombinieren?
Bei unregelmäßiger Menstruation oder prämenstruellem Syndrom: Menstruationsfördernde oder beruhigende Pflanzen wie Kamille oder Ringelblume.
Welche Vorsichtsmaßnahmen sollten vor der Verwendung von Beifuß getroffen werden?
Beifuß (Artemisia vulgaris) darf nicht von Schwangeren, Stillenden und Kleinkindern eingenommen werden.
Hydroalkoholische Extrakte und Beifußöl werden nur auf ärztliche Verschreibung verkauft, da Thujon in hohen Dosen oder bei längerem Gebrauch neurotoxisch wirken kann.
Beifußaufguss enthält zwar nur sehr wenig Thujon, dennoch wird empfohlen, ihn nicht länger als 10 Tage zu konsumieren.
Häufig gestellte Fragen
Welche Vorteile bietet Beifußtee?
Beifußtee ist für seine zahlreichen medizinischen Eigenschaften bekannt:
- Regulierung des Menstruationszyklus: Es wird als Emmenagogum eingesetzt, um den Menstruationszyklus zu regulieren und unregelmäßige oder ausbleibende Menstruationen zu lindern.
- Krampflösende und magenstärkende Eigenschaften: Es hilft, Verdauungskrämpfe zu lindern und die Verdauung zu verbessern, indem es Blähungen und Flatulenz reduziert.
- Fiebersenkende Wirkung: Beifußtee kann zur Senkung von Fieber eingesetzt werden.
- Antiseptische Eigenschaften: Dank seiner antiseptischen Eigenschaften nützlich bei Harnwegserkrankungen.
- Wurmkurende Wirkung: Es wird auch zur Beseitigung von Darmparasiten eingesetzt.
Welche Nebenwirkungen hat Beifuß?
Obwohl Beifuß bei verschiedenen Beschwerden hilfreich ist, kann er Nebenwirkungen haben, darunter:
- Potenziell abtreibend in hohen Dosen: Die Anwendung von Beifuß in sehr hohen Dosen kann gefährlich sein und wird als abtreibend angesehen.
- Magen-Darm-Reizung: Es kann bei manchen Menschen zu Magenreizungen kommen, insbesondere bei übermäßigem Verzehr.
- Allergien: Wie bei vielen Pflanzen besteht auch hier das Risiko einer allergischen Reaktion, insbesondere bei Personen, die empfindlich auf Bestandteile der Familie der Korbblütler (Asteraceae) reagieren.
Wann sollte ich Beifuß einnehmen?
Beifuß kann in verschiedenen Formen für unterschiedliche Bedürfnisse eingenommen werden:
- Bei Menstruationsbeschwerden: Trinken Sie etwa 8 bis 10 Tage vor dem erwarteten Menstruationstermin 2 bis 3 Tassen des Aufgusses pro Tag, um den Menstruationszyklus zu regulieren.
- Bei Verdauungsproblemen: Trinken Sie etwa 30 Minuten vor den Mahlzeiten eine Tasse Aufguss, um die Verdauung zu verbessern.
- Allgemeiner Hinweis: Beifußaufguss sollte aufgrund seiner potenziell toxischen Bestandteile in hohen Dosen in der Regel nicht länger als 10 aufeinanderfolgende Tage ohne ärztliche Aufsicht konsumiert werden.
Welche Krankheiten behandelt Artemisia?
Artemisia, auch Beifuß genannt, wird zur Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt:
- Menstruationsstörungen: Es hilft bei der Behandlung von Dysmenorrhoe (schmerzhafter Regelblutung), Amenorrhoe (Ausbleiben der Regelblutung) und den Symptomen des prämenstruellen Syndroms.
- Verdauungsstörungen: Wird zur Verbesserung der Verdauung, zur Behandlung von Blähungen, Flatulenz und Darmparasiten eingesetzt.
- Erkrankungen der Harnwege: Es besitzt antiseptische Eigenschaften, die bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen nützlich sind.
- Leberprobleme: Beifuß ist auch für seine positiven Auswirkungen auf die Lebergesundheit bekannt, da er als Cholagogum und Choleretikum wirkt.
- Entzündliche Erkrankungen: Es wird aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften, insbesondere bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege, eingesetzt.
Wussten Sie das?
Der Beifuß (Artemisia) war bereits im antiken Griechenland bekannt und wurde vom griechischen Arzt Dioskurides zur Einleitung der Menstruation, zur Beschleunigung der Geburt und zur Linderung von Kopfschmerzen empfohlen.
Heute wird die Wurzel nicht mehr verwendet, früher wurde sie jedoch zur Behandlung von Hysterie und Epilepsie eingesetzt.
In China wird Beifuß in Form von Kegeln aus getrocknetem Pflanzenpulver zur Wahrsagerei verwendet. Diese Kegel werden mithilfe der Moxibustionstechnik in der Nähe von Akupunkturpunkten verbrannt. Beifuß-Moxa wurde bereits von den indigenen Völkern Nordamerikas bei Geburten angewendet, da die Pflanze Scopolamin enthält, einen im Skorpiongift vorkommenden Stoff, der zu einem Empfindungsverlust im Beckenbereich führt.
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Bibliographie
Karine Jacquemard, naturopathe-herbaliste, Le guide de la phytothérapie au quotidien, Rusticas Editions,2019 | Dr Claudine Luu, 1000 remèdes à faire soi-même, Le guide Terre vivante, octobre 2021 | Dr Eric Lorrain, Grand manuel de phytothérapie, Les nouveaux chemins de la santé, Dunod, 2019 | Yves Vanopdenbosch, Herba Médicinalis, 210 monographies de plantes médicinales, Amyris, 2022 | Dubray Michel, Guide des contre-indications des principales plantes médicinales, Lucien Souny, 2018 | Morel Jean-Michel, Traité pratique de phytothérapie. Remèdes d'hier pour médecine de demain, Grancher, 2008 | Mulot Marie-Antoinette, Secrets d'une herboriste, Dauphin, 2009 | Loïc Ternissen, Le guide Ultime de l'Herboristerie, Albin Michel, 2022 | Mulot Marie Antoinette, Les 250 réponses de l'herboriste, Dauphin, 2009 (1993) | Anne McIntyre, Le guide complet de la Phytothérapie, Le courrier du Livre, 2011 | Carole Minker, 200 plantes qui guérissent, Larousse, 2015 | Thierry Folliard, herboriste et naturopathe, Le petit Larousse des plantes qui guérissent, 500 plantes et leurs remèdes, 2016 | Maria Treben, Les simples du jardi de Dieu, Pratique des plantes médicinales pour bien-être et santé, Ennsthaler, 2007 | Christophe Bernard, Grand manuel pour fabriquer ses remèdes naturels, Jouvence Editions, 2018 | www.altheaprovence.com | www.wikiphyto.org | www.doctissimo.fr | www.vidal.fr
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